Führung der Mitarbeitenden in einer zuneh­mend dezentrali­sierten, digitalen Arbeitswelt

Kontext

Mit der Corona Pandemie hat sich die Arbeitswelt dynamisch verändert. Digitalisierung und Dezentralisierung der Zusammenarbeit im Unternehmen bringt viele Chancen aber auch Gefahren mit sich.

Es stellt sich die Frage, welchen Einfluss dezentralisierte und digitale Zusammenarbeitsmodelle auf die Gestaltung der Unternehmens- und Führungskultur hat und wie auf diese Einflüsse reagiert werden kann.

  • Kommunikationstechnologie verbindet Menschen über Zeit und Raum hinweg, entfernt sie aber emotional voneinander.
  • Wo Teammitglieder keine echten Beziehungen zueinander aufbauen können, leiden Vertrauen, Hilfsbereitschaft, Zufriedenheit und Lernbereitschaft.
  • Die Zukunft der Teamarbeit liegt in virtuellen Ensembles.

Methodik

Bevor Sie gegen virtuelle Distanz in Ihrem Unternehmen vorgehen, müssen Sie ermitteln, wo diese die grössten Probleme bereitet. Einfache Organigramme und Netzwerkanalysen helfen dabei wenig.

Virtuelle Distanz unter Mitarbeitenden ist messbar und systematisch darstellbar. Eine hilfreiche Methode ist es, eine Art Landkarte der virtuellen Distanz in Ihrem Unternehmen anzufertigen.

Wesentliche Erkenntnisse

Physische Distanz steht innovativem Arbeiten nicht im Weg. Vielmehr kann sie die Ideenfindung auch fördern. Wesentlich ist, dass sie bei virtueller Zusammenarbeit die Zufriedenheit und den emotionalen Zustand ihrer Mitarbeitenden systematisch überprüfen und dafür eine geeignete Methodik festlegen. Auf Missstände sollte unmittelbar Einfluss genommen werden.

Allgemeine Tipps:

  • Es sind vor allem Einzelne oder kleine Teams, die neue Ideen entwickeln. Sie können entspannter nachdenken und brauchen keine Angst zu haben, sofort negatives Feedback zu erhalten.
  • Wichtig ist, dass die Teammitglieder untereinander eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen. Dies kann neben der virtuellen Projektarbeit beispielsweise auch in Form von virtuellen Kaffeepausen im Projektteam, teilweise unter Einbezug von Führungspersonen gefördert werden. Entwickeln sie dafür die notwendige Kreativität.
  • Bringen Sie vorteilhaft Menschen zusammen, die bereits früher zusammengearbeitet haben oder zumindest gemeinsame Bekannte haben.
  • Bemühen Sie sich um Empathie. Dafür benötigen Sie ein verständnisvolles Bewusstsein für andere. Befragen sie ihre Mitarbeitenden regelmässig über ihr Wohlbefinden und reagieren sie darauf.
  • Ergänzende physische Zusammentreffen sind wichtig um Vertrauen, Hilfsbereitschaft, Zufriedenheit und Identifikation mit dem Unternehmen zu sichern. Dies kann im Unternehmen selbst, im Freien oder an anderen geeigneten Orten erfolgen.
  • Stellen sie eine funktionierende und verlässliche IT-Umgebung und spezifische IT-Tools zur virtuellen und kreativen Projektarbeit zur Verfügung.
  • Achten sie auch im Home-Office auf eine gute Arbeitsergonomie.

Persönlich

Die Kombination zwischen Home-Office und physischer Präsenz im Unternehmen verändert die heutige Arbeitswelt grundsätzlich positiv. Auch digitale Arbeitsweisen leben aber vom Team-Spirit und der emotionalen Verbundenheit mit dem Unternehmen und seinen Mitarbeitenden. In der Gestaltung der Unternehmens- und Führungskultur sollen diese Aspekte gezielt bearbeitet und berücksichtigt werden. Video-Meetings sollten beispielsweise nicht nur für die reine Projektarbeit, sondern auch für Teambildungsmassnahmen und für die Wertschätzung der Mitarbeitenden eingesetzt werden. Die systematische Erfassung der Mitarbeitenden Zufriedenheit und des emotionalen Gefühlszustand der Mitarbeitenden bilden dazu eine wesentliche Grundlage.

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LiteraturnachweisDie Macht der Virtuellen Distanz
Karen Sobel Lojeski, Richard R. Reilly
ISBN 978-3-527-51073-3

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