Aus der Consultingwelt

Change-Management

Wie sie Mitarbeitende als Treiber für Veränderungen gewinnen.

Kontext

Obwohl unser Leben aus ständigen Veränderungen besteht, erzeugen sie in uns oft ein Gefühl von Unsicherheit und Angst – sei es bei einer Restrukturierung im Unternehmen, beim Evaluieren von Zukunftsstrategien oder bei komplexen Themen und heiklen Projekten aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik.

Können Veränderungen gemeinsam als fair, sinnvoll und als Mehrwert positioniert werden, entwickelt sich dadurch viel Antriebskraft und Dynamik, die Zukunft aktiv und erfolgreich zu gestalten. Dies ist stets das Ziel meiner Dienstleistungen in Change Prozessen.

Methodik

Um das Verhalten der Mitarbeitenden in einem Veränderungsprozess zu erkennen, kann die Methodik «House of Chance» des schwedischen Psychologen Claes F. Janssen angewendet werden. Er beschreibt den emotionalen Zustand von Menschen, die sich in einem Veränderungsprozess befinden mit dem Beispiel einer vier Zimmer Wohnung.

Zimmer der Zufriedenheit «Es lebe der Status Quo»

Befinden sich Mitarbeitende im Zimmer der Zufriedenheit, gibt es für sie keinen Grund, sich zu verändern. Veränderungen werden als irrelevant betrachtet und klein geredet.

Zimmer der Ablehnung «Das darf einfach nicht wahr sein»

Mitarbeitende im Zimmer der Ablehnung stellen sehr wohl Veränderungen fest. Trotzdem sind sie der Meinung, dass diese unwesentlich sind und wie bisher weitergearbeitet werden kann.

Zimmer der Verwirrung «ich weiss nicht, wo mir der Kopf steht»

Diese Mitarbeitenden haben verstanden, dass die Änderungen relevant sind und nicht ignoriert werden können. Es entsteht eine Verunsicherung und ein Verlustgefühl – die Erkenntnis daraus: «Es muss sich etwas ändern, was und wie ist die grosse Frage für sie».

Zimmer der Erneuerung «Die Zukunft wird greifbar»

Mitarbeitende im Zimmer der Erneuerung sehen in der Veränderung einen Sinn und einen Mehrwert. Daraus entwickeln sich Klarheit über erforderliche Massnahmen und Prozesse. Schon kleine Erfolge können die Energie zur Veränderung erheblich steigern.

Der wissenschaftliche Hintergrund

Das Modell basiert auf Erkenntnissen aus der Angst-Psychologie:

  • Im Zimmer der Zufriedenheit verspürt man keine Angst und ist zufrieden mit dem momentanen Zustand. Es gibt keinen sichtbaren Grund und daher auch keinen Antrieb etwas zu ändern.
  • Im Zimmer der Ablehnung steigert sich der Angstpegel in dem Masse, dass Menschen die aufziehenden Wolken am Himmel spüren, jedoch noch keine Regenjacke anziehen wollen. Der Angstpegel ist immer noch zu klein, um wirklich aktiv zu werden.
  • Im Zimmer der Verwirrung ist der Angstpegel zu hoch. Man erkennt, dass der Status Quo keine Lösung sein kann. Weil man jedoch noch keine Lösungsansätze erkennen kann, fühlt man sich gelähmt und nicht zur Veränderung fähig.
  • Im Zimmer der Zufriedenheit pendelt sich der Angstpegel optimal ein. Angst wird zur Energie und zum Treiber für Veränderungen. Menschen in diesem Zustand können kreative Lösungsansätze entwickeln und sich aktiv in den Entwicklungs- sowie Umsetzungsprozessen beteiligen, weil sie darin einen Sinn und einen Mehrwert sehen.

Wesentliche Erkenntnisse

  • Es gibt keinen direkten Weg von der Zufriedenheit in die Erneuerung. Mitarbeitende müssen den Weg durch die vier Zimmer durchschreiten.
  • Rückschläge sind in einem Change-Prozess normal. Die Analyse, welcher Mitarbeitende sich in welchem Zimmer befindet, kann für einen Change Prozess erfolgsrelevant sein.
  • Die Flexibilität der Mitarbeitenden mit Veränderungen umgehen zu können, hängt oft damit zusammen, wie die Informations- und Beteiligungskultur der Mitarbeitenden in der Unternehmensführung gestaltet wird.

Persönlich

Durch diese Betrachtungsweise konnte ich schon oft Veränderungsprozesse deblockieren und positive Energie für Neuausrichtungen gewinnen.

Feedback zu diesem Beitrag?

CAPTCHA image

Geben Sie bitte die Zeichen ein*

Zurück zur Übersicht

Link zu vertiefenden InformationenHouse of Change – Die 4 Zimmer des Wandels – Andreas Diehl (#DNO)
digitaleneuordnung.de

Weitere Praxisbeispiele aus dem Bereich

Lassen Sie uns gemeinsam über Ihre Herausforderungen sprechen.

Privacy Preference Center